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Nebelkrähe
Members | |
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Current | |
Kar | Bass (2007-present) |
Member(bands): Waldwind | |
Latrodectus | Drums (2007-present) |
Member(bands): Amplified Memory, Nothgard, Waldwind (live), Eschata, Rapid, Reverend Hound | |
Morg | Guitars (2007-present) |
Umbra | Vocals (2008-present) |
Member(bands): Atrorum, Azavatar, Perdition’s Light, Dryad’s Tree, Sternenstaub (live), Golden Dawn | |
Miserere | Guitars (2019-present) |
Member(bands): Inarborat | |
Past | |
DarkApostle | Guitars, Vocals (backing) |
Member(bands): Hailstone, Suicide Salvation | |
Euphorion | Guitars (2007-2018) |
Past (Live) | |
Benedikt Lorenz | Bass (2011-2012) |
Florinda Hoffmann | Cello (2012) |
Member(bands): Haggard | |
Franca Werhahn | Vocals (2012) |
Joschka Altschäffl | Guitars (2013) |
Richard | Vocals (2014) |
Member(bands): Kemwer, Taste Bitter Ashes |
# | Discography | Type | Year | |
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1 | Weltfest des Todes | Demo | 2007 | Show album |
2 | Entfremdet | Full-length | 2009 | Show album |
3 | Der Flaneur | Single | 2012 | Show album |
4 | Lebensweisen | Full-length | 2013 | Show album |
Weltfest des Todes
Members | |
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Kar | Bass, Vocals |
Latrodectus | Drums |
Morgoth Reborn | Guitars |
DarkApostle | Guitars, Vocals (backing) |
Tracks | |||
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1. | Über den Fluss hinweg | Show lyrics | |
Über den Fluss hinweg Über den Fluss hinweg blicke ich in ihre Gesichter in ihnen Angst, Hohn und Trauer Mit der Fackel in der Hand Werfe ich ihnen einen letzten Blick zu und setze die Brücke in Flammen die uns verbindet Ihre Lichtgestalt im Rücken geifern sie zu mir hinüber Doch ich wende mich um und sehe hinter mir das Nichts ein diffuses Licht, das mit der Dunkelheit verschwimmt kein Silberstreif am Horizont ich atme die Luft nach dem Regen überschreite die Grenze und beginne meine Wanderung Ein Sonnenstrahl bricht durch die Wolken doch sie sehen ihn nicht Ich brauche keine Frucht der Erkenntnis Denn die Suche nach Eden ist sinnlos In der Erde findet ihr nur Würmer Doch auf der anderen Seite finde ich Freiheit Kar, 2007 |
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2. | Weltfest des Todes | Show lyrics | |
Weltfest des todes Der weg des lebens steinig und weit ein blick zurück - nur dunkelheit Die existenz - nur ein ewiges streben nach der ruhe die folgt auf ein rastloses leben Schreite entschlossen dem ende entgegen kann ausser mir selbst nichts auf erden bewegen Doch gottes erkenntnis seit langem vergessen der welt entfremdet vom zweifel zerfressen Der weg des lebens hart war er und weit Ich blicke zurück in die dunkelheit Die begleiter von einst fern sind sie nun die letzten schritte muss alleine ich tun Ich wanke ermattet dem ende entgegen habe vergessen wie es ist hoffnung zu hegen Da steh ich am abgrund alles glück ist zerronnen weltfest des todes die zeit ist gekommen Der weg des lebens hart war er und weit hier endet er nun in einsamkeit. MorgothReborn, 2007 |
Entfremdet
Members | |
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Band members | |
Kar | Bass |
Latrodectus | Drums |
Euphorion | Guitars |
Morg | Guitars |
Umbra | Vocals |
Miscellaneous staff | |
Alexandra Lotter | Cover art |
Stefan Traunmüller | Mastering |
Jasper Werhahn | Recording, Mixing |
Lupo Köhler | Recording (drums) |
Tracks | |||
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1. | Blick vom Ebenholzturm | 05:49 | Show lyrics |
Blick vom Ebenholzturm (Text: Kar, Morg, Euphorion / Musik: Morg) Nur schwer kann ich jene Gedanken ertragen, der Drang nach dem Ende ist stark. Die Stimme der Ahnen hallt kraftlos und leer, die zwingende Logik des Feindes scheint nah. Vom Ebenholzturm blicke ich auf das Elend, dort unten wälzen sich Leiber im Schmutz: Hoffnung in den gebrochenen Augen, höhnisch ersetzen Schatten die Körper. Sie drängen zum Ende, das den Neubeginn gebiert… Der Zug der Toten marschiert: Tretet den Reihen der Verblichenen bei! Sie schleifen zerwirkte Lebenslügen über zerklüftete Berge zum Licht. Auf in die ewige Verdammnis, ins Nichts! Jenseits der Berge verwischen die Schatten und jeder von ihnen wird seinen Fels rollen sehen. Vom Ebenholzturm betrachte ich ihr Elend, klar zu erkennen, doch fern. Ich weiß, ich sollte zu ihnen gehen. Ich weiß, es wird nicht geschehen. |
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2. | Über den Fluss hinweg | 04:31 | Show lyrics |
Über den Fluss hinweg (Text & Musik: Kar, Morg, Euphorion) Ufersand knirscht unter meinen Füßen, ich entkam der hetzenden Meute. Nun stehe ich hier, neugeboren, doch alleine, ein Kind im Strom der Zeit. Über den Fluss hinweg blicke ich in ihre Gesichter. Geschrieben in ihnen Angst, Hohn und Trauer, und doch ein verklärter Blick. Die lodernde Fackel in der Hand sehe ein letztes Mal zurück, setze die Brücke in Flammen. Kein Weg führt zurück. Ihre Lichtgestalt im Rücken geifern sie zu mir hinüber, doch ich wende mich ab, erfahre das ersehnte Nichts: Diffuse Lichter, in der Dunkelheit verlor’n, kein Silberstreif am Horizont. Ich beginne meine Wanderung - kein Weg führt zurück. Ich atme die Luft nach dem Regen - kein Weg führt zurück. Ein Sonnenstrahl bricht durch die Wolken, doch sie spüren nicht seine Wärme, doch sie sehen nicht sein Licht. Geblendet sind sie vom Grabe und sehen die Farben nicht. Doch ich, ich finde auf der anderen Seite des Flusses... |
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3. | Lichtbringer | 07:38 | Show lyrics |
Lichtbringer (Text & Musik: Kar, Morg) Sie lebten einst im Dunkeln, erleuchtet von flackerndem Licht, sie sahen getragene Schatten, doch die Wahrheit, die sahen sie nicht. In Fesseln geschlagen, dem Lichte entzogen, seit unzähl’gen Tagen von Schatten betrogen. Seit Anbeginn der Welt - und es war gut. Bis einer von Tausenden sah, dass er seine Fesseln nur dachte, sich zitternd und bebend erhob, erfuhr, wie sein Geist erwachte. "Soll ich es nun wirklich wagen, kann mein Handeln richtig sein? Und wenn ich’s wage, soll ich’s sagen und mit Erkenntnis die Brüder befrei’n?" Entschlossen wandte er sich um: Kreuzskelette im Tode gleich! Und Schritt für Schritt erklomm er den Weg aus der Schemen Reich. Bald fand er eine Treppe, steile Stufen im Stein, oben ein Schimmer: Tageslicht! "Mein Ziel, dort muss es sein!" Und als er die Stiegen erklommen, steht er im gleißenden Licht. Von der Sonne geblendet die Sicht, erkennt er die Welt nur verschwommen. Staunend blickte er umher, fremd war ihm, was er sah: Figuren die Körper trugen, nur Schatten einst Wahrheit war. "Soll ich es nun wirklich wagen, kann mein Handeln richtig sein? Und wenn ich’s wage, soll ich’s sagen und mit Erkenntnis die Brüder befrei’n?" Und als er sich sattgetrunken am Licht, kroch er ins Dunkel zurück, den Seinen die Sonne zu künden und sie zu führen zum Glück. Doch als sie den Lichtbringer sahen, starrten sie ihn unverwandt an und warfen auf ihn mit Steinen, als er zu berichten begann. Verstoßen wandert er seitdem durch tausend Wüsten stumm und kalt! Wer das verlor, was er verlor, macht nirgends halt. Sie leben noch heute im Dunkeln, erleuchtet von flackerndem Licht, sie sehen getragene Schatten, doch die Wahrheit, die sehen sie nicht. Bis in alle Ewigkeit - und es ist gut. |
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4. | Mein ungleich’ Ebenbild | 05:01 | Show lyrics |
Mein ungleich’ Ebenbild (Text: Kar, Morg / Musik: Morg) Im Spiegel seh’ ich kein Gesicht, nur eine steife Totenmaske jener Art, wie sie die Masse rings um mich zufrieden trägt. Ein Anblick der ernüchtert und doch zugleich belebt; Ein Gedanke der sich aufdrängt, bald übermächtig wird. Denn das Leben will pulsieren - Adern schwellen, Stricke reißen. Mein Entschluss ist schnell gefasst, doch Abschied nehmen fällt nicht leicht. Und unter Schmerzen reiß ich mir herab was mich gefangen hält. Mein wahres Antlitz: Einzigartig, doch verletzlich ohne Maske - neugeboren, blutverschmiert. So wandle ich auf einsam’ Pfaden, doch bald schon muss ich Schemen seh’n. Misstrauisch verberg’ ich mich, doch scheinbar sind sie meiner Art. Und endlich kann ich wirklich fühlen und endlich sehe ich die Wahrheit. Spür’ Geborgenheit und Wärme, Glücksgefühle gar? Und durch Gefährten stark und kräftig fürchte ich den Spiegel nicht: Ich trete festen Schritts vor ihn und wage, mich zu sehen. Doch das, was im Spiegel lauert, seh’ ich nicht zum ersten Mal. Mein ausdrucksloser, starrer Blick zeigt mir, was ich wieder bin: Denn wiederum ward ich gefangen und der Anblick meines Abbilds lähmt die Adern, lähmt das Leben - mein Lächeln wird zur Totenmaske. Abermals muss ich mich lösen, will ich Raum zum Atmen haben. Einsamkeit in unberührter Schönheit, Zufriedenheit durch Selbstaufgabe - und wieder blutet mein Gesicht. Einst dachte und ersehnte ich, dass ich nie würde einsam sein. Nun weiß ich, die Hoffnungsträger verloren lang schon ihren Stolz. Verlassenheit legt sich wie Stille um meinen Körper und die Zukunft und was bleibt ist nur die Hoffnung, irgendwann in dieser Steppe doch noch junges Blut zu finden. Und darum muss ich’s endlich wagen, in mein eignes Fleisch mich schneiden: Meine Faust zerbricht den Spiegel, mit ihm eine Illusion. Spiegelbild in meiner Hand, zerschmettert sollst du sein! |
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5. | Dem Alb entronnen, so nah dem Traum | 05:34 | instrumental |
(loading lyrics...) | |||
6. | Als meine Augen ich aufschlug... | 05:12 | Show lyrics |
Als die Augen ich aufschlug... (Text: Kar, Morg / Musik: Euphorion) Die Welt gehüllt in Nebelschleier, ins Zwielicht führt mein Weg, später Tau benetzt die Gräser, sanft schloss sich hinter mir das Tor. Frohgemut und voller Hoffnung schreite ich den Weg entlang, will nicht ruhen, will nicht rasten, eile in den Wald hinein. Hinter mir will ich die Wärme lassen die nur Kälte schuf, vor mir liegt ein Pfad im Dunkeln, der mich mein ganzes Leben ruft. Stolze unberührte Stämme ragen aus wabernden Schwaden, doch ihrer Kronen grüne Äste greifen nach des Himmels Licht. Der Raum um mich ist angefüllt mit Merlins stummer Klage: So seltsam vertraut und doch so fremd geworden - entfremdet. Tief in der Stämme hohen Hallen windet sich mein Pfad, doch überwuchert von Dornen verlieret er sich bald. Ich irre umher - mein Fuß tritt fehl. Ich falle - ein Abgrund - Leere. Doch als die Augen ich aufschlug, sah ich mein neues Ziel. |
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7. | Gewissheit | 06:00 | Show lyrics |
Gewissheit: (Text: Kar, Morg / Musik: Morg) Im verwunsch’nen Reich der Wipfel fand ich die Erfüllung nicht. Kalt dräut es mich in meiner Brust, zieht mich zu der Berge Gipfel. Ich will die Orte sehen, an denen Trolle tanzen, am Hof der Elfen mich ergeh’n, verlorene Wahrheit finden! Doch ich sah... Im Herzen der Berge verborgene Kammern mit steinernen Wänden, Türen aus Stahl, darin Menschen, seit Äonen vergessen - ihre Blicke traurig und leer. Die Zeit riss ihnen das Fleisch von den Knochen, ihr Innerstes zerfiel zu Staub. Traurig hoben sie die Faust zum Gruß, als ich vorüberzog. Sah Knochenhände Harfen Weisen vergangener Zeiten entlocken - verhallende Klänge der Klage in Sälen aus Granit. Sah knöcherne Finger Pergament mit uralten Zeichen versehen - verbleichende Worte der Wahrheit in Gräbern aus Basalt. Wollte sehen, wollte lesen, was sie vor mir verbargen. Doch als ich nach den Schriften griff, zerfielen sie in meiner Hand: Zerfielen zu Asche (zu Asche). Zerfielen zu Staub (zu Staub). |
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8. | Et in Arcadia ego | 11:12 | Show lyrics |
Et in Arcadia ego. (Text & Musik: Kar, Morg) Wellen schlagen ans Ufer, Arkadien, Ziel meines Strebens! Löse die Naue vom Steg - nichts hält mich jetzt noch zurück! Doch sieh: Die Zweige toter Bäume - recken sich heran. Drohend gebleckte Felsen - versperren mir den Weg. Der Rauch unzähl’ger Flammen - raubt mir die Sicht. Stählerne Arme im Meer - behängt mit totem Fleisch. Ich ziehe die Barke die Böschung hinauf. Soweit das Auge reicht: Verfall! Hetze durch verdorbenes Land und dennoch führt kein Weg zurück. Doch horch: Von Ferne ruft eine Stimme mir zu, ich wähnte sie verloren, doch in meinen Ohren hallt sie vertraut. Diesmal besteig ich des Fährmann’s Kahn - ein Obolus sein Sold. Der Nachen schaukelt auf den Wogen, das Herz schlägt ruhig in meiner Brust. Wir stoßen ab und ich blicke zurück, ein letztes mal durch den Rauch. Moos und Rost bedecken die Konstruktionen, bizarr: Verlassen - verrottet - verödet - dem Untergang geweiht. Doch vor uns, am drüberen Ufer: Schemenhafte Fabelwesen! Um sie dereinst klar zu sehen, schließe ich nun meine Augen. Und meine Seele schweift umher, in verstrichener Momente Gedenken; entsinnt sich jener Tage, schwer vom Geifer, der im Angesicht der Lüste des Lebens verronnen, vom Golde, dessen blendend’ Schein den Blick mir zu trüben begonnen, von lieblich’ Wort und betörend’ Wein, die meine Kehle durchflossen, von denen nur blasse Erinnerung blieb als alles Glück ward genossen. Und ich lehne mich zurück und sinke in die warme, schwarze Lethe! |
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50:57 |
Der Flaneur
Members | |
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Band members | |
Kar | Bass |
Latrodectus | Drums |
Morg | Guitars |
Euphorion | Guitars |
Umbra | Vocals |
Guest/Session | |
Benedikt Lorenz | Bass (tracks 1, 3) |
Elena Hell | Cello (track 1) |
Tracks | |||
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1. | Der Flaneur | 06:22 | Show lyrics |
DER FLANEUR (Text: Kar / Musik: Euphorion) Vielleicht war es Schicksal, das lenkte meinen Schritt an diesen Ort, an dem man Atem schöpft die letzten Sonnenstrahlen streicheln ein steinern’ Monument und den Flaneur, der an dem Schauspiel sich ergötzt. "Götzen", kommt ihm in den Sinn, "sind doch nur Trost für Tote die noch atmen, doch was soll’s das sind auch die Gebote. Bedenkt man, dass, seitdem der Mensch verließ den glücklos’ Garten man denken könnt’, es geht bergab, und wir nur können warten, dass jemand kommt und denkt und zeigt wohin wir soll’n flanieren oder, wenn’s denn Ziele gäb, vielleicht sogar marschieren, zu denen man, wenn man es wollt’ könnte avancieren..." Da macht ein Hauch mich von Verfall erzittern; des Verfalls, den das Abendrot verbarg... Kälte, die aus den Ästen kriecht mein Atem der einzige Laut dann Vogelgekreisch, und Knacken im Holz und wieder die Kälte auf meiner Haut. Dunkel, das aus dem Boden steigt das die letzten Lichtstreifen verdrängt das unser aller Urangst begleitet vor dem Grauen, das über uns hängt. Doch ruhig Blut! Ich weiß doch, dass unterworfen hier ist die Natur. Dennoch, die fahle Furcht, die lauert auf den Ahnungslosen, der seiner Zeit vertraut überfällt den besonders, der glaubte dass das Große im Kleinsten er schaut. Eine Ahnung erhebt sich endlich aus des Unterbewussten’ Abgrund Sie zeigt unsagbare Visionen Entsetzen verschließt meinen Mund... Nicht einmal das Schicksal hält auf meinen flüchtend’ Schritt. Nichts wollte mir etwas Böses als die Angst, die ich erlitt. Ich höre kaum noch die Stimme die wispert mir leise ins Ohr "Vergiss nicht, dass du ein Mensch bist" und alles ist so wie zuvor. |
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2. | Das Karussell | 07:19 | Show lyrics |
DAS KARUSSELL (Text: Kar / Musik: Morg) Ein Türenknarzen, ein ungewohnter Schritt "er ist alt geworden" denkt der Mann, als er nähertritt "er ist groß geworden", denkt der Alte, als er mühsam sich erhebt und ihn in die Arme nimmt, "er hat wohl viel erlebt". "Erzähl von draußen, bitt `ich dich, und trink von meinem Wein ich hört’ Gerüchte aus der Stadt, ich frag’ dich, kann es sein dass wieder sich erhebt, wovon ich dachte, es sei fort vergessen und verbannt; sag, was geschieht an jenem Ort?" Der junge Mann, er zögert noch, doch auf der Zunge brennt das Feuer ihm, von dem er weiß, dass es der Alte kennt denn dieser brannte lichterloh, als selbst noch jung er war und der am hellsten Flackerndste aus seiner ganzen Schar. Doch wer schweigt, in der Sprach`der Scham spricht auch er beredt’ und des Trotzes, die der Alte so gut kennt; der legt Holz ins Feuer, Stirn in Falten, Hände in den Schoß nun schweigt auch er, schal wird der Wein, den liebend er eingoß. Doch dann bricht die Schleuse endlich, niemand hält nun auf den Strom seiner Begeisterung, der nun nimmt seinen Lauf die Leidenschaft, mit der er spricht, fährt flammend durch den Raum erhellt den Schnee, erhellt die Nacht, erhellt des Waldes Saum. Die neue Kraft, der Ernst, mit dem der junge Mensch betreibt was der Alte ächtet und nicht leugnen kann, beschreibt und illustriert das Buch des Mensch’, der schicksalhaft stets glaubt, dass er das Gute will, doch stets das Böse schafft. Nach langem Reden ist nun Stille, wieder voll von Gift als der Zorn der Jugend krachend auf die Altersweisheit trifft. Sie sprechen lang, doch wissen sie, dass niemand anders kann als sein Alter ihm gebietet; zuerst gibt nach der alte Mann. Gebrochen bringt er ihn zur Tür, zum Abschied hebt er kaum die Hand, "Wofür die vielen Toten und in Scherben liegt das Vaterland" versucht’s ein letztes Mal der Junge, doch im Grunde weiß auch er, dass der Stolz ihn brechen wird. Sie sehen sich nicht mehr. |
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3. | Macht & Ohnmacht | 07:03 | Show lyrics |
MACHT & OHNMACHT (Text & Musik: Morg) Als, einem grauen Schleier gleich, Angst, Ahnung, bittere Gewissheit herniedersinkt auf jenes Antlitz, das dereinst so friedvoll war und alle Farbe, alle Schönheit jenem Blick, getrübt vom Wissen um die quälend lähmend Ohnmacht karg und trist erscheinen lässt, verändert sich mit einem Mal die Welt des bisher Unscheinbaren, den nun das Schicksal auserwählt hat, Herr, doch zugleich Knecht zu sein: So ist er ein Vasall des Unheils das, einem Dornenkranze gleich, den unglücklichen Träger schindet, jedoch zugleich sein Haupte krönt und eine Aura ihm verleiht, die abschreckt und doch fasziniert: Und wie Fliegen von der Flamme in den Bann gezogen, kommen Alle, angelockt vom fahlen Schein, der den Körper, der einst kräftig, nun verfallen, kahl und blass, umgibt - und merken dabei nicht, dass sie das eig’ne Glück aufgeben, zu lindern das ihm aufgebürdet’ Leid; dass sie dem Schicksal sich ergeben und dennoch aussichtslos sich schinden: Denn, einem schweren Umhang gleich, bleibt die Last auf seinen Schultern, unvermindert, trotz der Mühen, derer, die die Schleppe tragen. Nach einer Ewigkeit, die doch zu kurz zum Abschied nehmen war, nimmt er durch halb geschloss’ne Lider die Welt bloß schemenhaft noch wahr. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein. Und schließlich sinken matt die Lider, blutrot dringt das Licht hindurch, zu hinterlassen einen letzten, grellen Eindruck dieser Welt. Mit ihnen fällt die letzte Hoffnung, doch, einem goldnen Phönix gleich, steigt aus der Asche ihres Herrn empor der Diener neue Freiheit. |
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4. | Über den Fluss hinweg (Live) | 04:30 | Show lyrics |
Über den Fluss hinweg (Text & Musik: Kar, Morg, Euphorion) Ufersand knirscht unter meinen Füßen, ich entkam der hetzenden Meute. Nun stehe ich hier, neugeboren, doch alleine, ein Kind im Strom der Zeit. Über den Fluss hinweg blicke ich in ihre Gesichter. Geschrieben in ihnen Angst, Hohn und Trauer, und doch ein verklärter Blick. Die lodernde Fackel in der Hand sehe ein letztes Mal zurück, setze die Brücke in Flammen. Kein Weg führt zurück. Ihre Lichtgestalt im Rücken geifern sie zu mir hinüber, doch ich wende mich ab, erfahre das ersehnte Nichts: Diffuse Lichter, in der Dunkelheit verlor’n, kein Silberstreif am Horizont. Ich beginne meine Wanderung - kein Weg führt zurück. Ich atme die Luft nach dem Regen - kein Weg führt zurück. Ein Sonnenstrahl bricht durch die Wolken, doch sie spüren nicht seine Wärme, doch sie sehen nicht sein Licht. Geblendet sind sie vom Grabe und sehen die Farben nicht. Doch ich, ich finde auf der anderen Seite des Flusses... |
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25:14 |
Lebensweisen
Members | |
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Band members | |
Kar | Bass |
Latrodectus | Drums |
Euphorion | Guitars |
Morg | Guitars |
Umbra | Vocals |
Guest/Session | |
Franca Werhahn | Vocals (track 2, 5) |
Fabian Ziegler | Contrabass, Charango, Tiple Colombiano |
Elena Hell | Cello (track 2, 4) |
Benedikt Lorenz | Bass |
Nephesus | Vocals (track 3) |
Jan Reiser | Guitars (track 3) |
Miscellaneous staff | |
Christoph Brandes | Mixing, Mastering |
Jan Reiser | Artwork |
Tracks | |||
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1. | Versucher | 08:33 | Show lyrics |
1. Versucher (lyrics: Kar / music: Kar, Morg) "Rasch", faucht die Flamme, die zittert und flackert, Die sich um den Glimmspan drängt - Die zu verlöschen droht "Entflamme, Entflamme meinen Horizont! In einem lüster’n Inferno möcht ich untergehen" "Warte", grollt der allgewalt`ge, ruhige Fluss erzürnt - "Eile", faucht die Flamme, "Bedenke, was du aufgibst. Was ist dir ein Leben wert, das langsam zu verglimmen droht? Warte nicht auf morgen Soll dein Tod das Ende sein? Entscheide dich zu leben Solange dein Herz noch kräftig schlägt" "Halt ein, du Narr. Hör nicht auf die Worte Sieh, was ich dir biete dauert ewig an. Die Harmonie in meinem Wesen bedeutet Frieden, und am Ende ergießen wir gemeinsam uns ins All. Einfach und ruhevoll Mein Leben ist Streben Seit Menschenaltern höhlt das Fleisch Das Holz, den Stahl und Stein." Am Ende der Blüte - Am Anfang der Jahre steht der Mensch und blickt in die Zukunft. "Siehst du nicht die Lichter? Hörst nicht die Musik? War es nicht das, wovon du träumtest, wenn du träumtest? Die See will nur die Zweifler töten und die Farben in der Luft - denn wer kann wissen was dort unten, am Grund der Meere sich verbirgt?" "Lass dich nicht blenden, Menschlein, brenne einen Wimpernschlag - trauere ein Leben lang Glut wird Asche, totes Feuer, das nicht wiederkehren wird. Ja, die Tiefe lauert in mir, und ihr dürft sie wahrlich fürchten! Doch was weiß der Mensch von Demut und der Freude, nichts zu wissen?" Am Ende der Blüte Am Anfang der Jahre stehen wir und blicken in die Zukunft. Schau`n den Tod von tausend Welten und die Myriaden Wege sind geschmolzen in der Glut "Niemals klüger", sagen Stimmen, "Niemals freier", sagen Sklaven, "Schrecklich wird es", sagen alle - Schrecklich wird es, sieht er selbst. Die Jahre werden brennen und ertrinken nebenan, Während wir gelähmt im Treibsand stehen, blind für alle Stege. Leuchtfeuern gleich lodern Flammen lockend von den Klippen am Horizont -über des Meeres schwarze Stille, dessen Strömung uns davonträgt Oh Tatkraft,noch bist du und warst immer mein Jugend ist Trunkenheit ohne Wein Doch wenn wir ernüchtert zusammensinken Was kommt dann? |
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2. | Mit Glut auf den Lippen | 08:28 | Show lyrics |
2. Mit Glut auf den Lippen (lyrics & music: Kar) Erst als der Morgen graut, kommt die Gestalt zur Ruhe, als sie die totgesagte Seele dieser immerwachen Stadt längst hinter sich gelassen hat - und nur ihre Schritte zerreissen verdorrtes Gras und mit ihm die Stille. Zur Klippe dort am Felsenstrand, dort, wo der Wand’rer jahrelang schon steht und schweigt und schaut und denkt, und harrt der aufgehenden Sonne. So steht er noch da, als der Tau schon lange durch die Stiefelsohlen gedrungen - denn... mit Weitsicht im Herzen und Glut auf den Lippen will nun ohne Urteil er sehen: Die Ebbe kommt, das Wasser versiegt der Schlick, zu Inseln er wird Und wirklich, es regt sich, erst zaghaft, dann schnell dies Leben, es wird nun entstehn und vergehn. Die Schatten des Ufers, die Inseln im Meer sind bedeckt von unzähligen Körpern von unzähligen Menschen, ihren Kosmos im Sinn, die nicht-vielmehr-nichts so hinnehmen. Sie ziehen Grenzen und Staaten entstehen sie fallen ganz ernsthaft in sich nur einige starren in die Ferne und wollen in den Wellen mehr als jene sehen. Bitterer Rauch steigt ihm in die Augen doch ein Lächeln umspielt seine Lippen Bittere Weisheit erfüllt ihn mit Gram zuweilen wünscht er sich blind und dabei den Kopf in den Sternen und der Welt keinen Blick schweifen seine Gedanken an den Anfang zurück; die Kindheit mit Freunden erwartend den Tag des Aufbruchs nach vorne, der Freiheit der Wahl. Doch während alle plaudernd, scherzend beständig Wachs zu Federn fügten... Heute noch flucht er den Tag, als der Schalk ihn an des Ofens Hitze führte. Die liebevoll geheftet Schwingen die den Aufbruch schon verhießen schmolzen mit der Hoffnung fort und ließen ihn allein am Strand. Und mit verklebten Flügeln und tränennassen Lidern sah er nicht die Angst in seiner Freunde Augen er sah nur wie sie flogen und am Horizont verschwommen doch er, er stand am Meeresstrand, warf Federn in die Glut. So steht er jetzt noch hier am Ufer und ihn schaudert der Gedanke, dass eines Tages er zu spät sieht dass das wahr ist, was Glück gebiert. Abrupt kehrt er den Rücken dem Szenario seiner Schwäche. Glut fällt ins Wasser, eine Welt stirbt stillen Tod. |
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3. | Mut & Demut | 09:32 | Show lyrics |
3. Mut & Demut (lyrics & musik: Kar) Welcher Daimon ritt mich diesen Sprung zu wagen allem woran ich glaubte blindlings zu entsagen? Alle die ich liebte nur von fern zu sehen wie sie ängstlich jubelnd stolpern, klettern, stehen? Wie konnte das geschehen? Unbeschwert spielten wir früher glücklich ohne Eltern, und die Herzen waren rein dachten wir; dem war nicht so, da wussten wir, das Ende kommt. Es kam. Gemeinsam gingen wir zur Klamm, die altvertraut der Heimat nah, schon immer gräulich drohte und unter Tränen hoffnungsvoll blieben wir uns treu. So stand ich da, allein, am Abgrund unter mir nur grauer Rauch der Abstieg ungewiss und schmerzhaft unausweichlich doch Da durchfuhr ein Geist mich gänzlich in mir keimte Hoffnung auf klar sah ich das ersehnte Ziel den Weg und den Entschluss Ich flog und fiel, bevor ich wusste was ich mir angetan Entsagte dem, woran ich glaubte weil ich die drei Prinzipien sah Fort mit allem Heilsversprechen Armut sei mein Eigentum Fort, woran die Freunde glauben Askese sei mein ewig` Ruhm Verbannen werd´ ich Sinnlichkeiten keusch und züchtig will ich sein Verbannen will ich auch das Sprechen hysterisch` Worte blendend Schein Weiser als ich bin wird mein Gehorsam mir nicht mehr erlauben zu vermuten; Demut wird durch Staunen nähren meinen Glauben. In Demut werd` ich hier verharren der langen Kette schwächstes Glied deren Glanz der müde Wand`rer schon von weiter Ferne sieht Und jeden Morgen meines Lebens bis mein Körper starr und kalt werd das Chorgeläut ich hören das bis in die Grundfesten hallt. Nun weicht zurück, eh`mals Vertraute, Freunde, die ich lieb gewann Ihr sterbt allein! Mein Glaube hat nun seine Schuldigkeit getan. |
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4. | Der Flaneur | 06:22 | Show lyrics |
4. Der Flaneur (lyrics: Kar / music: Euphorion) Vielleicht war es Schicksal, das lenkte meinen Schritt an diesen Ort, an dem man Atem schöpft die letzten Sonnenstrahlen streicheln ein steinern’ Monument und den Flaneur, der an dem Schauspiel sich ergötzt. "Götzen", kommt ihm in den Sinn, "sind doch nur Trost für Tote die noch atmen, doch was soll’s das sind auch die Gebote. Bedenkt man, dass, seitdem der Mensch verließ den glücklos’ Garten man denken könnt’, es geht bergab, und wir nur können warten, dass jemand kommt und denkt und zeigt wohin wir soll’n flanieren oder, wenn’s denn Ziele gäb, vielleicht sogar marschieren, zu denen man, wenn man es wollt’ könnte avancieren..." Da macht ein Hauch mich von Verfall erzittern; des Verfalls, den das Abendrot verbarg... Kälte, die aus den Ästen kriecht mein Atem der einzige Laut dann Vogelgekreisch, und Knacken im Holz und wieder die Kälte auf meiner Haut. Dunkel, das aus dem Boden steigt das die letzten Lichtstreifen verdrängt das unser aller Urangst begleitet vor dem Grauen, das über uns hängt. Doch ruhig Blut! Ich weiß doch, dass unterworfen hier ist die Natur. Dennoch, die fahle Furcht, die lauert auf den Ahnungslosen, der seiner Zeit vertraut überfällt den besonders, der glaubte dass das Große im Kleinsten er schaut. Eine Ahnung erhebt sich endlich aus des Unterbewussten’ Abgrund Sie zeigt unsagbare Visionen Entsetzen verschließt meinen Mund... Nicht einmal das Schicksal hält auf meinen flüchtend’ Schritt. Nichts wollte mir etwas Böses als die Angst, die ich erlitt. Ich höre kaum noch die Stimme die wispert mir leise ins Ohr "Vergiss nicht, dass du ein Mensch bist" und alles ist so wie zuvor. |
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5. | Lebenswaisen | 07:22 | Show lyrics |
5. Lebenswaisen (lyrics & music: Morg) Ein lauer Abend, die Luft ist noch leicht, und Menschen erfüllen die Straßen mit Leben, doch mit der Dämmerung kommt auch der Regen: Rasch wird es leer - er allein. Die letzten Schritte und Rufe verhallen im Netz grauer Gassen hinter ihm, derweil er stets von einer flackernd’ Laterne zur einer nächsten strebt, um nicht in Dunkelheit sich zu verlier’n. So lässt er sich von seinen Füßen leiten, und nur sein Schritt auf nassem Pflaster zerreißt die stille Einsamkeit der Nacht, in die des Regens leise rauschend Monolog sich fügt - mit ihr verschmilzt. Und als er inne hält, sieht er umgeben sich von trister Rückgebäude schäbig’ Mauerwerk - gehüllt in den Schatten der Nacht - er allein. Nur durch ein trübes Kellerfenster sickert in einen kargen Hinterhof ein wenig Licht: Um zu erkunden dessen Quell, kniet nieder er in einer Pfütze kaltem Schwarz und blickt, als einer Spinne tropfenschweres Netz entfernt, des Schmutzes aufgeweichte Kruste weggewischt, durch schlierenüberzog’nes Glas, gesprungen, in einen festlich dekorierten Raum, gefüllt mit farbenprächtig kostümiertem Volk, das ausgelassen scheint und fröhlich, betört von später Stunde Rausch, sich unbeschwert beschwingt im Kreise dreht. Und als er vorsichtig sein Ohr ans kalte Glas gedrückt, vernimmt er durch der Regentropfen monotones Rauschen die aus dem inn’ren dringenden Geräusche und Klänge dieser, jener and’ren Welt. Schwer wird das Herz in seiner Brust, als er den fröhlich’ Melodien lauscht und Einsamkeit ergreift von ihm Besitz: Zu gerne würd’ er sich mit ihnen, zu sanften Klängen seelig wiegen - Mit ihnen, die so nah ihm sind, und doch so unerreichbar fern. Er, der er so anders ist, und doch so gleich zugleich - Mit diesen, die so glücklich sind. Doch Schließlich, als der letzte Takt gespielt, der letzte Tanz gewagt, wird rasch es still. Und mit dem Schmuck, der Maskerade legt einer nach dem And’ren nun auch das hölzern Lächeln ab. Obgleich sein Blick den raschen Blick hinaus kurz trifft, entgeht ihm doch, was diese leeren Augen ihm erzählen - und schon entschwindet die Gestalt, verlässt den nunmehr tristen Raum; Das Licht erlischt - im Fenster sieht er nurmehr sein Gesicht und in der Dunkelheit der Nacht verbleibt bloß - er allein. |
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6. | Das Karussell | 07:19 | Show lyrics |
6. Das Karussell (lyrics: Kar / music: Morg) Ein Türenknarzen, ein ungewohnter Schritt "er ist alt geworden" denkt der Mann, als er nähertritt "er ist groß geworden", denkt der Alte, als er mühsam sich erhebt und ihn in die Arme nimmt, "er hat wohl viel erlebt". "Erzähl von draußen, bitt `ich dich, und trink von meinem Wein ich hört’ Gerüchte aus der Stadt, ich frag’ dich, kann es sein dass wieder sich erhebt, wovon ich dachte, es sei fort vergessen und verbannt; sag, was geschieht an jenem Ort?" Der junge Mann, er zögert noch, doch auf der Zunge brennt das Feuer ihm, von dem er weiß, dass es der Alte kennt denn dieser brannte lichterloh, als selbst noch jung er war und der am hellsten Flackerndste aus seiner ganzen Schar. Doch wer schweigt, in der Sprach`der Scham spricht auch er beredt’ und des Trotzes, die der Alte so gut kennt; der legt Holz ins Feuer, Stirn in Falten, Hände in den Schoß nun schweigt auch er, schal wird der Wein, den liebend er eingoß. Doch dann bricht die Schleuse endlich, niemand hält nun auf den Strom seiner Begeisterung, der nun nimmt seinen Lauf die Leidenschaft, mit der er spricht, fährt flammend durch den Raum erhellt den Schnee, erhellt die Nacht, erhellt des Waldes Saum. Die neue Kraft, der Ernst, mit dem der junge Mensch betreibt was der Alte ächtet und nicht leugnen kann, beschreibt und illustriert das Buch des Mensch’, der schicksalhaft stets glaubt, dass er das Gute will, doch stets das Böse schafft. Nach langem Reden ist nun Stille, wieder voll von Gift als der Zorn der Jugend krachend auf die Altersweisheit trifft. Sie sprechen lang, doch wissen sie, dass niemand anders kann als sein Alter ihm gebietet; zuerst gibt nach der alte Mann. Gebrochen bringt er ihn zur Tür, zum Abschied hebt er kaum die Hand, "Wofür die vielen Toten und in Scherben liegt das Vaterland" versucht’s ein letztes Mal der Junge, doch im Grunde weiß auch er, dass der Stolz ihn brechen wird. Sie sehen sich nicht mehr. |
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7. | Macht & Ohnmacht | 07:03 | Show lyrics |
7. Macht & Ohnmacht (lyrics & music: Morg) Als, einem grauen Schleier gleich, Angst, Ahnung, bittere Gewissheit herniedersinkt auf jenes Antlitz, das dereinst so friedvoll war und alle Farbe, alle Schönheit jenem Blick, getrübt vom Wissen um die quälend lähmend Ohnmacht karg und trist erscheinen lässt, verändert sich mit einem Mal die Welt des bisher Unscheinbaren, den nun das Schicksal auserwählt hat, Herr, doch zugleich Knecht zu sein: So ist er ein Vasall des Unheils das, einem Dornenkranze gleich, den unglücklichen Träger schindet, jedoch zugleich sein Haupte krönt und eine Aura ihm verleiht, die abschreckt und doch fasziniert: Und wie Fliegen von der Flamme in den Bann gezogen, kommen Alle, angelockt vom fahlen Schein, der den Körper, der einst kräftig, nun verfallen, kahl und blass, umgibt - und merken dabei nicht, dass sie das eig’ne Glück aufgeben, zu lindern das ihm aufgebürdet’ Leid; dass sie dem Schicksal sich ergeben und dennoch aussichtslos sich schinden: Denn, einem schweren Umhang gleich, bleibt die Last auf seinen Schultern, unvermindert, trotz der Mühen, derer, die die Schleppe tragen. Nach einer Ewigkeit, die doch zu kurz zum Abschied nehmen war, nimmt er durch halb geschloss’ne Lider die Welt bloß schemenhaft noch wahr. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein. Und schließlich sinken matt die Lider, blutrot dringt das Licht hindurch, zu hinterlassen einen letzten, grellen Eindruck dieser Welt. Mit ihnen fällt die letzte Hoffnung, doch, einem goldnen Phönix gleich, steigt aus der Asche ihres Herrn empor der Diener neue Freiheit. |
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8. | Ebenbürdig | 07:06 | Show lyrics |
8. ebenbürdig (lyrics & music: Kar) Schwer gezeichnet durch Zeichen der Zeit Von den wenigen Jahren gebeugt steht auf der anderen Seite der Straße Jemand, der das Konzept "Zukunft" bereut. Verschwunden die Mauern und Türen die anmutend Anmut und scharf Abstraktes trennten vom Leiden das Jetzt ist´s allein, was zählen darf. Wär´es nicht Kitsch, ich würd schwärmen vom Äther, der fliedergeschwängert genug Distanz zu gebär´n scheint die uns von dem trennt, was zählt. Worte und Schweigen vereinen sich neu, vielleicht auch schon gehört Ich zweifle daran, dass dies korrekt ist jedoch weiß ich, dass es gerade nicht stört. Vor allem das Schweigen und Horchen plätschert, je später die Nacht Die Luft ist noch warm. Es verdient nur das Mystische, wer jetzt noch wacht. Worüber zu sprechen unmöglich schweige man. Doch es ist klar dass der Wissenschaft Erzfeind schon immer das Mystische dieses Orts war. Ein Jungbrunnen ist dies hier angeblich, mag sein, zumindest weiß ich nun Dass die Zukunft nur selten den Blick schärft und die Vergangenheit niemals lässt ruhn. Tage des Glücks? Eine Zeit meines Lebens so zu nennen steht mir nicht an. Doch dien´ als Metapher hier, Flieder, im Überfluss bad´ich hier noch. Und während das Wasser erkaltet der Morgenwind kühler noch weht kann ich mich nicht länger belügen er wird nicht gehn, er, der dort steht. Der Kreis wird sich wiederum schließen was nun kommt, weiß der and´re allein ein weiteres Mal wird die Zukunft kein Fünkchen Hoffnung verzeihn. Doch nun scheint gekommen die Zeit mir zu ernten vom Salz in den Furchen gegrüßet seist du, dein Gesicht liegt im Schatten Ist das Urteil Ewigkeit? |
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